Handgefertigte Gürtel aus hochwertigem Sattelleder

Sechs Fragen an Lukas Arndt von Luke’s Custom Belts

Hi Luke, erzähl uns mehr über deine Arbeit.

One Man – Two Hands, ich bin und bleibe ein Ein-Mann-Betrieb. Ich fertige schwere Ledergürtel in reiner Handarbeit, keine Maschinen, keine elektrischen Helferlein, ganz oldschool, aus Überzeugung! Dafür verarbeite ich ausschließlich hochwertigste Sattelleder US-amerikanischer Traditionsgerbereien.

Wie bist du auf die Idee gekommen? 

Ein Gürtel ist in meinen Augen ein ganz besonders Kleidungsstück und wird, wie ich finde, oft viel zu sehr vernachlässigt. Wir alle kennen den Schund für 10 Euro vom Drehständer, mit natürlich sehr fragwürdiger Herkunft. Aber auch im höher angesiedelten Preissegment bin ich nicht fündig geworden, als ich mir selbst vor etwa zwölf Jahren einen guten Gürtel aus schwerem Leder kaufen wollte; da habe ich mein altes Hobby wiederbelebt und mir selbst einen Gürtel gefertigt. Das fand im privaten Umfeld schnell viel Anklang und so habe ich über die letzten zehn Jahre unzählige Gürtel hergestellt und zum reinen Selbstkostenpreis weitergegeben. Im letzten Jahr habe ich mir dann gesagt: »Melde doch ein kleines Gewerbe an, mach‘ drei, vier Gürtel im Monat und finanzier‘ dir damit dein Hobby plus ein kleines Taschengeld.« Bei drei, vier Gürteln ist es dann erstaunlicherweise nicht lange geblieben.

Was zeichnet dein Label aus und worauf legst du am meisten wert?

Das besondere an meinen Gürteln ist zum einen das Leder an sich, mit unbedingter Herkunftsgarantie USA, dazu in Stärken bis teilweise 8 mm, was hierzulande extremst selten ist. Zum anderen ist mein Stil dahingehend gut wiederzuerkennen, dass ich dass Leder im Bereich des Umschlags um die Schließe sehr stark belasse, also kaum ausdünne, um hier (im meist beanspruchten Bereich eines Gürtels) auch nach etlichen Jahren Tragezeit ein Durchscheuern zu verhindern; danach schärfe ich das Leder bis auf »Null« herunter, damit sich der Gürtel trotz des dicken Leders sehr angenehm trägt!

Was inspiriert dich?

Ich habe ein leidenschaftliches Faible für die USA, nicht was die aktuelle Politik angeht, sondern für das andere, das kreative Amerika, die atemberaubenden Naturlandschaften, seine Menschen und seine Geschichte. Vor allem die Zeit der »Frontier« und des »Old West«; hier liegt die Quelle meiner Inspiration; es kommt also nicht von ungefähr, dass meine Gürtel meist sehr amerikanisch daherkommen. Versteht sich zudem fast von selbst, dass ich sie ausschließlich aus in den USA gegerbtem Leder fertige.

Welche Hürden und Herausforderungen hast du gemeistert?

Nennenswerte Herausforderungen gab es eigentlich keine; vllt. die Erstellung des Online-Shops in Eigenregie über eine Baukasten-Plattform, eigentlich selbsterklärend, aber ich bin was IT etc. angeht ein absoluter Trottel. Aufwendig war es daneben vor allem, sich ein solides Händlernetzwerk in den USA aufzubauen, damit man im Einkauf das spart, was später durch Versand und Zoll wieder obendrauf kommt. Anders könnte ich meine Preise nicht halten. Mittlerweile habe ich aber sehr gute Kontakte in die USA zu Sattlereien, Großhändlern und den Gerbereien selbst. Aber selbst hier in Deutschland sind manche US-Leder erhältlich, so zum Beispiel bei »Softart-Leder« in Gammertingen, eine absolut empfehlenswerte Adresse für jeden Lederhandwerker. Ich sehe keinen Grund, meinen Kollegen oder Hobbyisten gute Bezugsquellen zu verschweigen.

Was sind die nächsten größeren Schritte? 

Momentan möchte ich vor allem meine Werkstatt verändern/vergrößern, nicht zuletzt auch, um potentielle Kunden angemessen empfangen zu können; sehr wahrscheinlich wird das mit dem Kauf einer geeigneten Wohnimmobilie einhergehen – wir suchen nun eben auch privat schon länger nach einem geeigneten Objekt. Mein Traum ist ein möglichst uriges Häuschen für mich und meine Familie samt einer geräumigen, rustikalen Werkstatt auf dem eigenen Grundstück.

Bildnachweis: Luke’s Custom Belts, Lukas Arndt