Freudebringende Keramik aus Berlin
Sechs Fragen an Francesca Chilà von Adagio
Dieses Interview wurde aus dem Englischen übersetzt (siehe unten).
Hallo Francesca, erzähl uns mehr über deine Manufaktur.
Ich bin eine Solo-Band-Frau und bei meinem Unternehmen geht es um Handarbeit und Experimente – manchmal zuhause und manchmal in einem gemeinsam genutzten Studio in Berlin.
Wie bist du auf die Idee gekommen mit Keramik zu arbeiten?
Ich bin ein Senior UX/UI Designer und ich sitze tagsüber ausschließlich vor dem Monitor und muss auf den Pixel genau arbeiten. Das Material Lehm erlaubt mir Fehler zu machen und in Ruhe zu experimentieren. Adagio ist meine Art der Rebellion – ich sehe meine Werkstücke als Aufstand gegen die ganzen Regeln, an die ich mich bei meinem Job halten muss.
Was unterscheidet deine Arbeit von anderen?
Meine Arbeit ist ursprünglich und ironisch. Ich mag es, dass meine Stücke Freude und Leichtigkeit ausstrahlen und so Menschen zum Lächeln bringen. Ich betone gerne, dass meine Keramik von Menschen gemacht wird.
Was inspiriert dich?
Ich lasse mich von vielem inspirieren. Oft kommt mir die Idee für ein neues Keramikstück durch meine Pflanzen. Die Natur ist ein essenzieller Teil meines Lebens. Ich habe meine Kindheit in einer kleinen Statt umgeben von Freunden, Hunden und dem Meer verbracht. Ich komme aus dem Süden Italiens – deswegen hat mich Magna Grecias Kunst stark beeinflußt. Dann zog ich nach Rom, wo ich zehn Jahre lebte und etruskische und römische Kunst als weiteren Einfluss entdeckte.
Ich liebe das Buch »Panter« von Brecht Evens und alle Werke von Amelie Nothomb. Mich inspiriert außerdem die Verrücktheit von Claudia Rankin und die Farbenfrohe Einfachheit von Olimpia Zagnoli.
Welche Hürden hast du gemeistert?
Platz, Zeit und Ressourcen sind die größten Herausforderungen, denen ich mich bisher gestellt hatte.
Ich versuche jedes Problem immer mit Enthusiasmus zu begegnen – so lernt man am meisten. Als ich zum Beispiel festgestellt hatte, dass mir der Platz nicht mehr reichte, habe ich gefragt ob ich Teil des gemeinschaftlich genutzten Studios »Pottery to the people« in Berlin werden könnte. Das hat nicht nur mein Platzproblem gelöst. Ich will mich weiter verbessern bin außerdem vernetzter mit einer Gemeinschaft von talentierten Menschen.
Was sind deine nächsten Pläne?
Da gibt es vieles, das ich verbessern möchte. Ich möchte meine Stücke auch außerhalb von Europa verkaufen und suche mehr Händler auf der ganzen Welt. Ich bin optimistisch und offen für alles, was die Zukunft Adagio bringen wird. Die Daumen sind gedrückt!!
Joyful ceramics from Berlin
Six questions for Francesca Chilà from Adagio
Hello Francesca, describe your manufactury for us.
I am a solo band woman, my company is made of me crafting and experimenting,
sometimes at home sometimes in a shared studio based in Berlin.
Why did you decide to start your own business?
I am a Senior UX/UI designer and during my day I have to work in front of a monitor and make pixel perfect work. Clay allows me to make mistakes and experiment in freedom. Adagio is my little act of rebellion, I see my pieces as a happy riot to all the rules I have to deal with during the day.
What makes your work stand out from others?
Most of my work is kind of primordial and ironical at the same time. I like to think my pieces are making people smile by conveying the message that life can be joyful and light. I also like to underline that my ceramics are made by human beings.
What inspires you?
I take inspiration from many things. I often create ceramics starting from my plants. Nature is a vital component of my life, as I child I spent all my days in a small town surrounded by friends, dogs and the sea. I am from the south of Italy, so I grew up with strong visual references to Magna Grecia’s art. Then I moved to Rome where I lived for 10 years and I got inputs from Etruscan and Roman art.
I am in love with the book The panther by Brecht Evens and all the titles from Amelie Nothomb. I am also inspired by the craziness of Claudia Rankin and the colorful simplicity of Olimpia Zagnoli.
Did you master any complications?
Space, time and resources management are the main complications I have faced during these years.
I always try to welcome the difficulties with enthusiasm, they are the ones that will teach me the most. So, when I have realized I didn’t have not enough space, I’ve asked to be a member of a shared studio here in Berlin, which is called »Pottery to the people«. This not only allowed me to solve the space problem, but also pushed me to do better and connected me with a community of talented people.
What are your next plans?
There are many things that I would like to improve. I would like to expand my sales beyond Europe by having more resellers around the world.
I am optimistic, and open to what the future holds for Adagio, fingers crossed!
Bildnachweis: Adagio, Francesca Chilà
Über Adagio:
»Mein Label heißt Adagio (italienischer Musikbegriff für langsames Tempo) und bei mir dreht sich alles um langsame Handarbeit und die Freude mit Keramik zu arbeiten.«
»The name of the brand is Adagio (the word it’s Italian, it’s a tempo marking used in music meant to be played slowly) and it’s all about handmade work slowly done and made for the joy of using the media.«
Gründerin: Francesca Chilà
Gründung: 2018
Sitz: Berlin