Jeans nach Mass

Sechs Fragen an Johann Ruttloff von Ruttloff-Jeans

Hallo Johann, erzähl uns bitte mehr über dein Label.

Seit 2010 fertige ich in meinem Studio Jeans nach Maß. Der Selvage-Denim kommt von japanischen Traditionsunternehmen, den ich mit grandiosen Nähmaschinen zu individuellen Maßanfertigungen und limitierten Kollektionsstücken verarbeite.
Die Qualität der Verarbeitung und das minimalistische Design fließen dabei durch all meine Erzeugnisse.

Wie bist du auf die Idee gekommen?

Schon immer habe ich eine große Affinität für Denim, dessen Verarbeitung, Handwerk und Mechanik, weshalb 2008 der Wunsch entstand, die Fertigung von Jeans im Eigenstudium zu entwickeln. Bis 2010 verfeinerte ich die Fertigungs- und Produktionsabläufe und gründete dann, mit stetiger Leidenschaft zur Denimverarbeitung, das Unternehmen Ruttloff-Jeans. Inzwischen habe ich eine weltweite Kundschaft aufbauen können. Zudem verkaufen Retailer in den USA, Niederlanden, Deutschland und China gemeinsam entwickelte Jeans.

Was ist das Besondere an deinen Jeans und worauf legst du am meisten wert?

Neben der qualitativen handwerklichen Verarbeitung lege ich großen Wert auf eine individuelle und umfangreiche Beratung.
Zudem ist mir ein nachhaltiger Service extrem wichtig. Daher sind Kürzungen und Reparaturen bei mir möglich, die aber aufgrund des starken Denim eher selten notwendig sind.

Was inspiriert dich? 

Es ist vor allem die hohe Qualität japanischer Stoffhersteller, die mich fasziniert. Das Zusammenspiel von traditionellem Handwerk und zeitgenössischem Design ist atemberaubend schön.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine? Welche Hürden und Herausforderungen hast du gemeistert?

Da ich mein Unternehmen mit beinahe keinem Kapital gegründet hatte, waren die ersten fünf Jahre des Aufbaus und Eigenstudiums extrem intensiv und teilweise kritisch. Das Durchhalten war hier tatsächlich die größte Herausforderung.
Dies wurde aber spätestens 2019 mit der Einladung der japanischen Organisation zur Wirtschaftsförderung (JETRO) belohnt, die mich nach Japan brachte und mir die Denimhersteller vor Ort zeigten.
Zudem war das Ausliefern meiner Jeans in die USA – dem Land der Jeans – im selben Jahr ein Adelsschlag.

Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen du berichten möchtest?

Aktuell habe ich für dieses Jahr noch mehrere limitierte Kollektionsstücke in Planung. Derzeit produziere ich eine Hemdenkollektion aus wunderbar fließendem Kreuzköper Denim mit einem Sashiko-Innenfutter, aber es gibt noch wesentlich mehr Projekte, die dieses Jahr umgesetzt und auf Instagram präsentiert werden.

Bildnachweis: Julius Erler