Handgefertigte Schmuckstücke aus recycelten Edelmetallen

Sechs Fragen an Carolin Koch

Hallo Carolin, erzähl uns bitte mehr über deine Goldschmiede.

Meine Goldschmiede ist im bunten Wiesbadener Westend zu finden. Alles entsteht auf einem Fleck: Vorne im Atelier stelle ich meine Designs aus oder entwerfe Schmuckstücke und Trauringe zusammen mit meinen Kunden und in der angrenzenden Werkstatt entsteht jedes Stück.

Wie bist du zum Goldschmieden gekommen? 

Tatsächlich bin ich durch Zufall auf das Goldschmieden gestoßen und war fasziniert von den endlosen Möglichkeiten der Gestaltung in Edelmetall und vor allem davon, dass man ohne große Maschinen und mit viel Handarbeit ein Produkt erschaffen kann. Nach einer klassischen Ausbildung im Handwerk habe ich Schritt für Schritt meine eigene Werkstatt aufgebaut und während meines Studiums der Kunstgeschichte und Archäologie spannende Einblicke in Goldschmiedetechniken bekommen, die seit Jahrtausenden existieren. Dabei durfte ich mein Handwerk noch intensiver kennenlernen. Der Schritt in die Selbständigkeit war daraufhin irgendwie logisch für mich, da ich mein Konzept des Handwerks umsetzen wollte.

Was ist das Besondere an deinem Atelier und worauf legst du am meisten wert?

Ich möchte mit meinem kleinen Atelier im Westend ein Zeichen dafür setzen, sich bewusst für die Dinge und deren Entstehung zu entscheiden, die uns umgeben und die wir konsumieren.
Deswegen lege ich großen Wert auf eine intensive Beratung in gemütlicher Atmosphäre und auf den Aspekt der Zeit. Es bereitet mir Freude die Zeit zu investieren, um ein Schmuckstück zu entwickeln, mit welchem meine Kunden eine Geschichte verbinden. Genauso wie ich mir daraufhin die benötigte Zeit in der Werkstatt nehme, um ein gutes Produkt anzufertigen. Die Schritte bis zum perfekten Endprodukt sind sehr vielfältig. Vom Einschmelzen, Gießen, Schmieden, Löten und Feilen bis zum Polieren. Diese Einblicke hinter die Kulissen gebe ich auch gerne in Schmiedekursen.

Was inspiriert dich?

Mich inspirieren klare, zeitlose Formen und gutes Handwerk.
Bei vielen meiner Entwürfe spielen Edelsteine eine Rolle, deren Form und Erscheinung eine Inspiration für mich sind.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine? Welche Hürden und Herausforderungen hast du gemeistert?

Die Eröffnung meines eigenen Ateliers, in dem ich ganz nach meinen Bedürfnissen entscheiden kann, wie ich arbeiten möchte und wie ich das Handwerk interpretieren möchte, war ein ganz wunderbarer Schritt für mich. Ansonsten bedeutet jeder Auftrag und jede Kundenidee wieder einen kleinen Meilenstein für mich, denn jede Anfertigung ist auf ihre Weise spannend und herausfordernd.

Hast du etwas für die Zukunft geplant?

Ich bin zufrieden in meiner Werkstatt arbeiten zu können und freue mich, dass immer mehr Menschen das Handwerk schätzen und sich von der Massenproduktion distanzieren. Das ist für mich bereits ein großer Schritt.

Produktfotografie: Philipp Landmann
Portrait & Interieur: Michael Hinz