Strassenmode trifft Grafikdesign

Sechs Fragen an Maik Seete von VULKAN

Hallo Maik, erzähl uns mehr über dein Label!

Fest verwurzelt in der Punk-Rock- und Do-It-Yourself-Kultur, inspiriert durch Straßenmode und Grafikdesign, liefert VULKAN handgemachten Siebdruck aus einer Abstellkammer in Hamburg-Altona. Von Streetwear und T-Shirts über Prints und Kunstdrucke bis zum Jutebeutel: Die Produkte sind selbst gestaltet und in Kleinauflagen handgedruckt. Alles von mir, Maik – ungelernt in Design und Druck – stattdessen angetrieben durch Leidenschaft, Neugier und Kreativität. Obendrauf gibt es noch Pins, Beanies, Socken und alles, was meine Kreativität hergibt. Alle Kleidungsstücke werden auf fair und nachhaltig produzierten Rohlingen aus (veganer) Bio-Baumwolle gedruckt.

Wie bist du auf die Idee gekommen? 

Meine ersten Schritte im Zeichnen und Gestalten habe ich in der Grundschule mit dem Zeichnen von kleinen Comic-Strips. Zwei der Protagonisten waren »Batkäfer« und »Supermücke« – eiskalte Kopien der Original Superhelden, nur eben in Tierform. Beim Eintauchen in die Welt von Punk-Rock und Hardcore-Musik hab ich dann auch eine Begeisterung für coole designte Bandshirts und für Tätowierungen entdeckt. Diese beiden Welten wollte ich dann irgendwie verbinden. Und habe mit dem Siebdruck ein tolles Handwerk gefunden, mit dem das möglich ist. Batman-Ripoffs nutze ich dabei noch heute.

Was ist das Besondere an deinem Label und worauf legst du am meisten wert?

Insgesamt bin ich stolz darauf, im Vergleich zu großen Konzernen den Unterschied zu machen: VULKAN Produkte sind keine Fließband-Ware, sondern bewusst produzierte Produkte aus Liebe zu Design, zum Druck-Handwerk und zu Streetwear.
Meinem kleinen Label liegt ein DIY-Ansatz zugrunde: Ich mache so viel wie möglich selbst. Alle Designs stammen aus meiner Feder, ich drucke sie im Siebdruck-Verfahren per Hand auf sorgfältig ausgewählte Textilien und verpacke jede Bestellung in meinem Online-Shop selbst. In jedem Produkt steckt also ein Teil von meiner Leidenschaft und Liebe für dieses Projekt – und ich glaube, das merkt man auch.
Die Auswahl der Textilien funktioniert ähnlich. Nach viel Ausprobieren glaube ich, dass meine Sachen sowohl qualitativ als auch ethisch/ökologisch jeden und jede vollkommen überzeugen sollten. Ich nutze ausschließlich Shirts, Pullis, Beutel etc. die fair und nachhaltig produziert sind und gleichzeitig beim Tragen überzeugen.

Was inspiriert dich?

Grundlagen sind oft ganz einfache Dinge: Gutes Essen, grafische Elemente oder einfach mal ein schöner Totenkopf. Ich gebe aber diesen Motiven gerne das besondere Etwas: der Totenkopf ist gleichzeitig eine Berglandschaft, die Waffel lässt ins Weltall blicken und die süße Katze schießt Laser aus ihren Augen.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine? Welche Hürden und Herausforderungen hast du gemeistert?

Das Label VULKAN ist sehr organisch gewachsen. Nach erster Ausprobier- und Verschenk-Phase hab ich in der Corona-Pandemie die Zeit genutzt, einen Online-Shop einzurichten. Der erfreute sich ziemlich schnell einer Beliebtheit, die zumindest für mich extrem überraschend war. Damit habe ich dann auch viel mehr Zeit, Energie und Liebe in das Projekt gesteckt und in kurzer Zeit viel gelernt. Jede Bestellung in dem Shop von jemandem, die oder der meine Sachen gefallen, die es einfach irgendwie gefunden haben, ist daher ein kleiner Meilenstein für mich.
Ende 2020 durfte ich ausgewählte Produkte dann in einem »Pop-Up-Flur« bei Katja und Ines im »Hey Du«-Shop in St. Pauli ausstellen. Obwohl wir in dieser Zeit gemeinsam mit den Corona-Auflagen und Lockdown-Schließungen zu kämpfen hatten, war es eine ganz besondere Erfahrung, meine Sachen mal in einem Schaufenster in St Pauli zu sehen.

Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen du berichten möchtest? 

Ich würde gerne noch mehr von meinen Ideen und Produkte in kleinen Kreativ- und Design-Shops anbieten. Ich freue mich hier immer über Hinweise, Ratschläge und Ansprechpartner!

Bildnachweis: VULKAN, Maik Seete