Ein Nussknacker mit Schlagkraft

Sechs Fragen an Lukas Gruber von RUMMS

Hallo Lukas, was versteckt sich hinter RUMMS?

Wir machen substantielles Handwerk mit progressivem Design greifbar, um unsere Auffassung von Sachkultur und deren Schönheit in das Leben anderer zu bringen. Unser Nussknacker überzeugt durch seine Funktionalität, Schlagkraft und Entschlossenheit. Das Spielerische macht ihn zu einer Besonderheit an jedem Tisch.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen? 

Den Nussknacker haben wir in unserer damaligen Werkstatt – der alten Dorfschmiede in Oberammergau – erfunden. Michael hat aus Spaß eine Nuss in einen mechanischen Schmiedehammer eingelegt und versucht die Nuss mit dem brachialem Gewicht, das herunterfährt auf feinfühlige Weise zu knacken. In diesem Moment war uns klar, dass wir daraus etwas machen sollten! Im Wesentlichen haben dann unsere Kreativität und die technischen Möglichkeiten unserer Werkstatt das Serienprodukt Nussknacker hervorgebracht.

Was ist das Besondere an euch und worauf legt ihr am meisten wert?

Wenn wir eine Produktidee haben, flammt sofort die Freude am Gestalten und an der gemeinsamen Arbeit auf, denn wir haben einfach sehr viel Spaß zusammen. Aber im Grunde geht es uns um tiefe Auseinandersetzung – z.B. mit Techniken des Handwerks – und was wir daraus machen ist formschön, ästhetisch, voller Tiefgang, archaisch, kurios, humorvoll.

Was inspiriert euch?

Einfache Dinge, die Menschen aufgrund ihrer Gestaltung auf vielen Ebenen anspricht: Sei es, dass sie interessante Geschichten erzählen, durch die Art und Weise wie sie beschaffen sind oder indem sie ihre BenutzerInnen zum Beispiel spielerisch herausfordern. Oder einfach, weil sie die Atmosphäre beeinflussen und so soziale Situationen ganz individuell aufladen.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine? Welche Herausforderungen habt ihr gemeistert?

In den ersten beiden Jahren haben wir unermüdlich unzählige Modelle gebaut um die Form und Funktion in Einklang zu bringen. Anschließend haben wir die Schmiedewerkzeuge selbst entwickelt um das Metall in die entsprechende Form zu lenken – hierfür waren etliche Versuche mit heißem Eisen nötig. Als der Entwurf und die Herstellungstechnik geklärt war, konnten wir aber nie so viele Nussknacker herstellen wie die Leute haben wollten. Unser Glück war, dass wir aber immer ein Serienprodukt im Sinn hatten – so war es nicht einfach eine Manufaktur in Deutschland zu finden, die uns den Nussknacker in größerer Stückzahl und trotzdem gleicher Qualität herstellen kann. Aber wir haben es geschafft! In Zukunft wird der Nussknacker im Gesenkschmiedeverfahren hergestellt. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit unserem neuen Partner!

Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen du berichten möchtest?

Es gibt einige konkrete Produktmotive im Bereich Kochutensilien, Wohnaccessoirs und Tablewear die wir in der Schublade haben. Beispielsweise einen Korkenzieher, ein Set aus Pfeffer- und Salzmühle, ein Stövchen. Wir können es kaum erwarten die Details mit den Herstellern zu entwickeln.

Bildnachweis: RUMMS, Jonas Kraus, Stefan Hobmaier (Schmiedefotos)