Ausgewähltes Design für neue Geschmäcker

Sechs Fragen an Lea Kirstein von Feinkost Mu:ller

Hallo Lea, was verbirgt sich hinter Feinkost Mu:ller?

Feinkost Mu:ller ist gleichzeitig Kollektiv, Designstudio und Shop. In unserer Werkstatt in Hamburg entstehen vor allem Prints und bedruckte T-Shirts – im angeschlossenen Laden und Onlineshop verkaufen wir auch die Produkte anderer Designer:innen und kleiner Labels. Dabei achten wir vor allem auf Nachhaltigkeit, Qualität und darauf, dass die Dinge Freude machen: allerfeinste Feinkost eben.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen? 

Wir kennen uns aus dem Studium und haben Feinkost Mu:ller 2020 gegründet. Schon nach dem 1. Lockdown war uns beiden klar: wir brauchen eine Werkstatt, in der wir experimentieren und arbeiten können und wir brauchen den Austausch untereinander. Schließlich wurde es eine Werkstatt mit angeschlossenem Laden, den wir pünktlich zum extralangen Lockdown im Dezember eröffneten. Seitdem arbeiten wir mit einer Reihe von unterschiedlichen Designer:innen und kleinen Labels zusammen – wir verkaufen ihre Produkte, stellen unser Schaufenster für kleine Ausstellungen zu Verfügung oder arbeiten an gemeinsamen Projekten. Obwohl wir eigentlich nur zu zweit sind, steht der Kollektivgedanke im Vordergrund und wir freuen uns immer, neue Gestalter:innen kennenzulernen.

Was ist das Besondere an eurem Label und worauf legt ihr am meisten Wert?

Wir behandeln Design wie Delikatessen: Qualität steht an vorderster Stelle, die Dinge sind handgemacht und meist regional. Wir gestalten, weil es uns Spaß macht und auch, um es besser zu machen: Bei Nachhaltigkeit und fairen Produktionsbedingungen gehen wir keine Kompromisse ein. So sind zum Beispiel die T-Shirts, die wir selbst bedrucken, alle bio und GOTS-zertifiziert und die Pizzakartons, in denen wir sie verpacken, kommen selbstverständlich auch ohne Plastik aus.

Was inspiriert euch?

Sekt!

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine?

Die Anschaffung eines Paninigrills hat unseren Arbeitsalltag schon deutlich verändert. Davon abgesehen hat sich unser erstes Jahr wie eine einzige Aneinanderreihung von Meilensteinen angefühlt: Werkstatt einrichten, Laden eröffnen, Lockdown, Produkte entwickeln, Presse, erste Aufträge, Kollaborationen, die erste kleine Ausstellung im Schaufenster …

Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen ihr berichten möchtet? 

Projekte, Pläne und Ideen gibt es immer viele. Vor allem würden wir gerne unsere Werkstatt weiter ausbauen, unterschiedliche Maschinen zum Drucken und zur Textilherstellung anschaffen und den Raum dann für andere Designer:innen öffnen. So würden wir aus Feinkost Mu:ller nicht nur eine Verkaufsplattform, sondern einen Raum zum Arbeiten und sich Austauschen machen.

Bildnachweis: Feinkost Mu:ller, Anna-Lena Cychy und Lea Kirstein