Handgefertigte Accessoires aus recycelten Skateboards
Sechs Fragen an Wiktor Stec von Victim Brand
Hallo Wiktor, erzähl uns bitte mehr über Victim Brand.
Victim Brand ist eine Unternehmung, welche aus wiederverwerteten Skateboards neue Gebrauchsgegenstände baut. Es sind vermehrt Handyhüllen, welche mit dem Skateboard Material veredelt werden – aber auch Schlüsselanhänger (mit Gravuren), Pokale (für die Regionalmeisterschaften, Merch (nachhaltige Textilien mit Stick) und andere Unikate.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Victim Brand ist aus einem Problem entstanden. 2014 habe ich nach passendem Schmuck für mich gesucht und nach langen Recherchen leider nichts Passendes für mich gefunden. Dafür stieß ich aber auf Holzschmuck. Kurz darauf brach mein eigenes Skateboard in meinem Heimat Skatepark und so kam eins zum anderen. Nach vielen Versuchen und Tüftelei mit diversen Maschinen, die meine Eltern in der Garage griffbereit hatte, entstand letztendlich der erste Kettenanhänger.
Da ich sowieso schon immer gerne eine eigene Marke mit Bezug zu Skateboards gründen wollte, kam hier alles zusammen.
Worauf legst du am meisten Wert?
Besonders Wert legen wir auf die Qualität der neuen Produkte, welche eben aus den gebrauchten Skateboards hergestellt werden. Da es sich hierbei um ein wiederverwertetes Material handelt, werden in vorherigen Prozessen viel darauf geachtet das richtige Material für die jeweiligen Produkte auszuwählen und vorzusortieren. Was uns zur nächsten Besonderheit führt. Dadurch, dass jedes Endprodukt, welches unsere Manufaktur verlässt, aus den gebrauchten Skateboards entsteht, sind es absolute Unikate, da die zur Verfügung stehenden Skateboards nur bedingt zur Verfügung stehen und so es kaum möglich ist identische Farbvarianten zusammen zu führen.
Was inspiriert dich?
Mich inspiriert es, Dinge, die schon ihren Nutzen hinter sich haben, zu etwas Neuem umzufunktionieren. Die Zusammenarbeit mit Menschen, neue Ideen umzusetzen und positives Feedback von zufriedenen Kunden zu empfangen. Sich selbst und die Marke wachsen zu sehen. Der Kreativität zu folgen.
Gibt es ein paar herausragende Meilensteine? Welche Herausforderungen hast du hierbei gemeistert?
Die Erstellung von Pokalen für die deutschen Skateboard Meisterschaften – aktuell auch für die Regionalmeisterschaften und für Gewinner einer Förderung von jungen Unternehmen in Wilhelmshaven. Hier hat sich ein großartiges Netzwerk aufgebaut.
Da es keinen Beruf zum Skateboard-Wiederverwerter gibt, entstand alles aus meiner Idee und den ersten Umsetzungen heraus. Als ich begonnen habe der Idee nachzugehen, gab es wenig bis kaum andere Menschen die Skateboards wiederverwertet haben. Somit war der Weg mit viel Trial and Error verbunden, um herauszufinden, wie das alles am besten umzusetzen ist.
Die größte Hürde ist es aber, das Unternehmen neben einem Vollzeitstudium aufzubauen und am Ball zu bleiben, zu produzieren, neue Ideen umzusetzen sowie alle anderen Prozesse einer Unternehmung abzudecken.
Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen du berichten möchtest?
Viele verschiedene neue Designs für die Handyhüllen.
Bildnachweis: Victim Brand, Jasper Schwering, Julian Fuchs, BAERENSTARKmedia
Über Victim Brand:
»Meine Intention bei der ganzen Skateboard-Recycling-Geschichte ist es, die (leider) immer grauer werdende Welt wieder etwas bunter zu machen. Das eben nicht nur aus irgendwelchen bunten Teilen, sondern einem Material welches wiederverwertet wird. Ganz konkret sogar ein Material welches für Freiheit steht. Ein Skateboard zu fahren / zu Skaten ist in meinen Augen eine besondere Art und Möglichkeit sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Gleichgewicht zu bekommen, sich Ängsten zu stellen und immer wieder neue Tricks zu üben bis sie funktionieren. Quasi wie es im Leben nun mal so ist: hinfallen, aufstehen und nochmal probieren.«
Gründer: Wiktor Stec
Gründung: 2014
Sitz: Niedersachsen