Nachhaltige Furoshiki Tücher aus eigener Herstellung
Sechs Fragen an Dörte Kelm von Fien’ Tüch
Hallo Dörte, erzähl uns mehr über dein Label.
Fien’ Tüch ist ein kleines Label, das nachhaltige Furoshiki Tücher entwirft und herstellt. Furoshiki Tücher lassen sich als Geschenkverpackung, Tragebeutel, Rucksack, Tischdecke, Halstuch, Stoffserviette, Wandbehang und vieles mehr verwenden.
Der Fokus bei Fien’ Tüch liegt auf einer fairen, sozialen und möglichst regionalen Produktion.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Ich bin durch Zufall in einem Magazin auf Furoshiki gestoßen. Die Idee, Dinge in Stoff einzupacken, kommt ursprünglich aus Japan und hat dort schon sehr lange Tradition. Ursprünglich haben die Japaner ihre Badesachen in ein Stofftuch eingewickelt, wenn sie ins Badehaus gegangen sind. Heutzutage benutzen sie es im Alltag weiterhin ganz selbstverständlich. Ich finde es klasse, dass man Furoshiki Tücher auf so vielfältige Weise benutzen kann und sie ein langjähriger Begleiter sein können. Das ist für mich auch ein Ausdruck von Nachhaltigkeit. Davon inspiriert habe ich dann eine Kollektion mit eigenen Motiven entworfen.
Was zeichnet dein Label aus und worauf legst du am meisten wert?
Das Besondere an Fien’ Tüch sind die Zutaten und die Herstellung der Tücher. So verwende ich ausschließlich 100% Bio Baumwolle, die mit umweltfreundlichen Reaktivfarben bedruckt wird. Man kann die Tücher in der Waschmaschine waschen und so unzählige Male wiederverwenden.
Genäht werden die Tücher in Lüneburg in einer sozialen Einrichtung. Dort gibt es eine wundervolle Textilwerkstatt, in der Menschen mit Handicaps arbeiten. Mir ist wichtig, dass ich einen direkten Kontakt zu den Menschen habe, die durch ihre Arbeit an der Herstellung der Tücher teilhaben. Jeder ist anders, findet unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten und arbeitet in seinem eigenen Tempo. Und kommt trotzdem ans Ziel. Das finde ich sehr besonders.
Was inspiriert dich?
Mich inspiriert die Natur und die kleinen, feinen Dinge des Lebens. Das muss nichts Außergewöhnliches sein, oft liegt für mich in den scheinbar gewöhnlichen Situationen oder Ereignissen das Besondere. Man sieht es nur manchmal nicht sofort.
Welche Hürden und Herausforderungen hast du gemeistert?
Die größte Hürde war sicherlich erstmal ich selbst. Weil ich erstmal den Mut aufbringen musste, mit meiner Idee nach draußen zu gehen. Furoshiki Tücher sind hierzulande ja noch ein relativ unbekanntes Produkt.
Ich habe mir in der Anfangsphase Hilfe in Form eines Coachings gesucht. Das war sehr hilfreich und hat mir einige Entscheidungen leichter gemacht. In diesem Jahr war und sind sicher die Auswirkungen von Corona eine große Herausforderung. Fast alle Märkte und Messen sind abgesagt worden. So muss ich manche Dinge anders organisieren. Bisher klappt das aber ganz gut.
Was sind die nächsten größeren Schritte?
Fien’ Tüch gibt es jetzt seit ungefähr einem Jahr. Das ist ja noch nicht so wahnsinnig lang. Ich bin derzeit gerade dabei, neue Motive zu finalisieren. Das ist jedes Mal sehr spannend, weil ich ja nicht weiß, wie sie so funktionieren werden. Ausserdem könnte ich mir eine Erweiterung der Kollektion um andere nachhaltige Produkte vorstellen. Das ist aber noch Zukunftsmusik.
Bildnachweis: Catharina Marchio Photographie, Dörte Kelm
Über Fien’ Tüch:
»Was mir besonders wichtig ist, ist Wertschätzung. Das gilt sowohl für Menschen als auch für Dinge. Alles, was ich entwerfe, soll möglichst lange und möglichst vielseitig verwendet werden können. Darüber hinaus möchte ich die Umwelt mit meinen Furoshiki Tüchern so wenig wie möglich belasten. Die Verwendung von feinsten Zutaten wie Bio Baumwolle und umweltfreundlichen Druckfarben sowie die Zusammenarbeit mit einer sozialen Einrichtung sind für mich deshalb eine bewusste und klare Entscheidung gewesen.«
Gründerin: Dörte Kelm
Gründung: 2019
Sitz: Niedersachsen