Upcycling Fashion und Accessoires

Sechs Fragen an Ulla Heinz von Beverly Berlin

Hallo Ulla, erzähl uns mehr über dich und deine Labels.

Beverly Berlin ist ja eigentlich nur die Designerin und Ideengeberin für meine 3 anderen Labels:
Es war einmal ein Hemd … – wie der Name schon sagt entstehen hier Unikate aus Herrenhemden. Das fängt bei kleinen Accessoires an und geht bis zu Kleidungsstücken.
Lulas – Hier wird allerhand aus Krawatten gemacht, da gibt es schon viel mehr Ideen als bisher umgesetzt wurden.
Jakobine Jakob – Das sind Taschen die unter anderem aus Packdecken gemacht sind. Es werden hier aber auch noch andere Materialien verwendet wie Tischdecken, Bettwäsche und Herrenanzüge.

Wie bist du auf die Idee gekommen? 

Ich war schon immer Vintage und Second Hand Käuferin und habe mir früher auch Klamotten selber genäht. Da lag es nahe aus alten Kleidungsstücken neue zu machen. Das ganze wurde dann bei mir natürlich noch durch unseren Fast Fashion Lifestyle und die dadurch entstehenden Müllberge beschleunigt. Oft ist die Qualität von Kleidungsstücken die älter als 20 Jahre sind noch viel, viel besser als die der heutigen Massenwaren und das merkt man auch beim Bearbeiten.
Die Krawatten kamen eher zufällig dazu. Ich fand sie schon immer gut und habe sie auch gerne getragen. Bei eingehender Betrachtung sieht man auch mal was für tolle und vielfältige Muster da verarbeitet werden.
Einfach zu Schade, dass sie so schnell auf dem Müll landen. Deswegen bekommen sie bei mir eine zweite Chance.

Was ist das Besondere an deinen Labels? 

Dass wir tolle neue Einzelstücke aus Dingen zaubern die andere als wertlos entsorgt haben. Dadurch schaffen wir mit schon vorhanden Dingen neue und geben diesen eine neue Daseinsberechtigung. Das wichtigste ist so viel wie möglich wiederzuverwenden und so wenig wie möglich Neues zu benutzen.
Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Wiederverwertung. Wenn ich so könnte wie ich wollte, wären alle Teile (bzw. Materialien) re- oder upcycelt, aber das ist nicht mach- bzw. finanzierbar. Ich versuche eine Rate von 95 % zu erreichen.

Was inspiriert dich?

Mich inspiriert zum einen die wuselige Stadt (leider momentan schwer abrufbar) und zum anderen aber auch die chillige Natur (durch das ausgiebige Spaziergehen überdurchschnittlich vorhanden). Ich ziehe meine Inspiration aber auch aus Büchern oder von anderen Künstlern und Designern. Formen und Farbgebungen inspirieren mich.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine?

Ein Meilenstein war auf alle Fälle das Ladenatelier, das ich seit April 2020 habe. Die dazugehörige Herausforderung ist natürlich die Zeit in der wir gerade Leben.

Gibt es kommende Projekte, von denen du schon berichten kannst?

Neue Projekte sind ein kleiner Blog und vielleicht in Zukunft Workshops, wenn das irgendwann mal wieder barrierefrei geht.

Bildnachweis: Ulla Heinz