Minimalistisch, ästhetisch, funktional
Sechs Fragen an Ana Mora Llano von From A to All
Hallo Ana, bitte beschreibe deine Produkte für uns.
Minimalistisch, ästhetisch, aber am Wichtigsten funktional.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Seit meinem Kunstgeschichteunterricht fand ich Beton immer ein spannendes Material. Als wir uns mit architektonischen Stile und Materialien auseinander setzten, fand ich den Stil des Brutalismus faszinierend. Brutalismus mag für viele ästhetisch nicht besonders angenehm wirken, erfüllt aber seinen Zweck. Daneben fühle ich mich auch von asiatischen, insbesondere den japanischen Philosophien inspiriert. Kintsugi hat mich nicht mehr losgelassen. Mich begeistert nicht nur die Schönheit der damit hergestellten Objekte, sondern auch die zugrundeliegende Lehre. Die Kombination dieser beiden Themen hat mich meine erste Kollektion entwickeln lassen. Auf der einen Seite steht Beton wegen seiner scheinbaren Unattraktivität, Rohheit, aber hohen Funktionalität und auf der anderen Seite das ganze Konzept hinter Kintsugi: Selbst zerbrochene Keramik (in meinem Fall Beton) kann etwas noch Schöneres werden, wenn sie repariert wird (mit Gold), was dem Stück eine zweite Chance gibt und Unvollkommenheit als Teil des Gegenstands umfasst.
Was ist das Besondere an deinem Designprozess?
Ich kombiniere Designs, Konzepte und Techniken, welche auf den ersten Blick nicht zusammen passen. Darüberhinaus wird jedes einzelne Stück von mir persönlich mit ganz viel Liebe hergestellt.
Ich möchte nicht nur einen Gegenstand herstellen, sondern eine Geschichte oder eine Idee dahinter erzählen und im Idealfall damit den Horizont jeder Person erweitern.
Was inspiriert dich?
Stories, concepts, the why behind things and contrast.
Welche Hürden und Herausforderungen hast du gemeistert?
Initial habe ich als Modedesignerin in einem großen Bekleidungsunternehmen gearbeitet, in dem immer alles schnell gehen musste und schon lange im Voraus geplant wurde. Die Arbeit mit Beton und damit verbunden das Experimentieren und Entwickeln einer eigenen Technik sowie das anschliessende vollständige Trocknen lassen der Stücke bevor ich sie schleifen konnte, haben mich Geduld gelehrt. Anfangs war es eine echte Herausforderung auch mal zu warten und nicht zu früh mit den nächsten Schritten zu beginnen.
Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen du berichten möchtest?
So viele! In naher Zukunft werde ich mich auch wieder stärker auf von mir hergestellten Schmuck, neben den Betonartikeln, fokussieren. Daneben habe ich die Idee mit Porzellan zu arbeiten immer noch im Hinterkopf und möchte evtl. auch wieder etwas mit Bekleidung machen.
Bildnachweis: From A to All, Ana Mora Llano
Über From A to All:
»Do what makes you happy«
Gründerin: Ana Mora Llano
Gründung: 2019
Sitz: Hessen