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Mélanie Richet

Schmuck und Wohnaccessoires mit Strohmarketerien

Sechs Fragen an Mélanie Richet

Hallo Melanie, erzähl uns mehr über deine Manufaktur.

Ich widme mich einem vergessenen Handwerk: der Strohmarketerie (Einlegearbeiten aus Stroh). Ich fertige Schmuck, Wandschmuck, Objekte und Möbel mit Strohmarketerien an, mit dem Schwerpunkt Schmuck. Alle meine Kreationen sind Unikate. Was mich an der Strohmarketerie fasziniert ist die einzigartige Art, wie das Licht auf der Oberfläche des gefärbten Strohs bricht, die unzähligen changierenden Farbnuancen, die entstehen, der Schimmer, mineralisch, fast metallisch.

Wie bist du auf die Idee gekommen? 

Ganz einfach: Ich kannte die Strohmarketerie und habe Lust gehabt, dieses Handwerk zu lernen. Das habe ich in den Ateliers Lison de Caunes in Paris, der Referenz weltweit in dem Bereich, gemacht. 2018 habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

Was ist das Besondere an deinem Unternehmen?

Das Besondere an meinem Unternehmen ist zunächst die Nutzung der Strohmarketerie. Außerdem gehe ich in der kleinen Welt der Strohmarketerie mit Schmuck als Schwerpunkt ungewöhnliche Wege. Ich nutze dabei nicht nur die traditionellen Techniken der Strohmarketerie, sondern entwickle auch eigene Techniken, um besondere Effekte zu erzielen. Und ich gehöre zu den wenigen, die Stroh selber färben, u.a. mit Naturfarben.
Ich lege sehr viel Wert auf den Menschen und seine Singularität. Meine Kreationen sind Unikate, von einem Menschen für einen Menschen.
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema für mich und ich arbeite ständig daran, dass mein Unternehmen immer nachhaltiger wird. Ich bin der Überzeugung, dass es dabei keine kleine Maßnahme gibt, dass jeder Schritt zählt.

Was inspiriert dich?

Der Ausgangspunkt meiner Kreationen kann sehr unterschiedlicher Natur sein: eine Form, eine Farbe, ein Gefühl, eine Erinnerung, festgelegte Themen bei Wettbewerben aber oft das gefärbte Stroh selbst.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine? Welche Hürden und Herausforderungen hast du gemeistert?

Die größte Herausforderung ist und bleibt für mich, die Strohmarketerie an die Öffentlichkeit zu bringen. So gut wie niemand kennt die Strohmarketerie und die meisten können sich darunter nichts vorstellen. Wer würde auch ahnen, dass ein so bescheidenes Material so edel aussehen kann?
2020 wurde ich in die Gedok Franken aufgenommen. Das war ein erster wichtiger Schritt zur Anerkennung meiner Arbeit. Dieses Jahr kamen noch meine Aufnahme in den Bundesverband Kunsthandwerk und in den Homo Faber Guide der Michelangelo Foundation. Eine große Ehre.
Über jede Ausstellung, für die meine Arbeiten ausgewählt werden, freue ich mich. Wichtige Meilensteine waren u.a. »Stützen der Gesellschaft – Buchstützen neu entdeckt«, Handwerksmuseum Deggendorf (2021), »Schön!«, Handwerksform Hannover (2021), Kunst Handwerk Design, Bdk und HFM, Hällisch-Fränkisches Museum Schwäbisch Hall (2021 und 2022)

Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen du berichten möchtest?

Von den Produkten her, werde ich neben Schmuck mehr Wandschmuck anbieten.
In Hinsicht auf Nachhaltigkeit würde ich gern lokales Stroh in Bio-Qualität nutzen. Bis jetzt ist es nicht möglich, da das Stroh extra für die Strohmarketerie produziert werden muss, und ich es deswegen aus Frankreich kommen lasse. Ich starte aber ein Projekt mit einem jungen Bio-Bauer, Benedikt Böhm vom Siebenäckerhof, direkt in der Nähe und hoffe, bald Stroh von seinem Betrieb nutzen zu können.
Immer in Hinsicht auf Nachhaltigkeit möchte ich immer mehr Stroh nutzen, das mit Naturfarben gefärbt wurde. Leider ist Stroh färben keine einfache Sache, und mit Naturfarben ist es noch ein Stück schwieriger.

Bildnachweis: Mélanie Richet, Daggi Binder – Maizucker

Über Mélanie Richet:

»Ich möchte den Menschen Freude mit meinen Kreationen bringen, ein altes vergessenes Handwerk in ein neues Licht rücken und dabei so nachhaltig wie es geht arbeiten.«

Gründerin: Mélanie Richet
Gründung: 2018
Sitz: Bayern

Anschrift:

Neue Gasse 34
97421 Schweinfurt

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