Exotische Kunst über Wiesbaden

Sechs Fragen an Astrid Roussel

Hallo Astrid, was verbirgt sich hinter »wisi bada«?

Ich bin Künstlerin aus Wiesbaden und zeige in meinem Kunstprojekt »wisi bada« nicht nur die Liebe zu unserer Stadt, sondern auch die wahnsinnigen Potenziale Wiesbadens. Ich gehe gerne mit offenen Augen durch die Welt und kann mich für kleinste Details begeistern – nicht zuletzt deswegen habe ich fast immer meiner Kamera dabei. Die heißen Quellen, die Papageien, die russische Kapelle und die Palmen am Schloss sind nur wenige Beispiele für die »Exotik«, die in Wiesbaden herrscht. Genau diese Besonderheiten unterstreiche ich in meinen Kunstprojekten.

Wie bist du auf die Idee gekommen?

Ich komme ursprünglich aus dem Kommunikationsdesign und der Fotografie – als in der ersten Corona-Phase große Aufträge wegfielen, hatte ich plötzlich Zeit ein freies Projekt zu starten. Ich hatte Lust all meine Leidenschaften zu kombinieren: Ich liebe Wiesbaden, Fotografie, Grafikdesign und Illustration. Dazu kam ich recht frisch aus einem Australien-Aufenthalt und ich habe in so vielen Ecken Wiesbadens das »Exotische« und »Außergewöhnliche« wiedergefunden. So ist die Idee entstanden den Fokus gezielt auf das exotische Wiesbaden zu lenken und sogar noch weiter zu träumen: »Wie sähe für mich ein besonders lebenswertes Wiesbaden aus?« war z.B. eine Frage, die ich mir dabei immer wieder gestellt habe. Ausgestattet mit meiner Kamera habe ich das Kurhaus als erstes Motiv um 5:30 Uhr morgens in Angriff genommen, um den perfekten Sonnenaufgang einzufangen. Danach ging es an Grafikarbeiten und kleine Illustrationen, die dem Bild ein fast kubanisches Flair schenken.

Was ist das Besondere an deinen Arbeiten?

Das Besondere liegt im Außergewöhnlichen – die Bilder sprengen den alltäglichen Rahmen, regen zum Träumen und zum Reflektieren an. Oft liegt das Schöne und Besondere, das uns oft an Urlauben reizt, ganz nah vor der Haustür.

Was inspiriert dich?

Mich inspirieren beispielsweise farbenfrohe Gegenden, Kunstwerke, Designs und Läden, die in mir ein Gefühl von spielerischer Leichtigkeit und Lebensfreude aufkommen lassen. Hier in Wiesbaden inspirieren mich vor allem die vielen Parks und die beeindruckende Architektur.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine?

Es gibt viele kleinere Meilensteine, auf die ich im künstlerischen Bereich stolz bin: das war z.B. meine erste Vernissage mit Konzert, zu der 70 Besucher kamen. An dem Abend habe ich »wisi bada« das erste Mal in Form großformatiger hinterleuchteter Kunst vorgestellt. Da die Resonanz sehr gut war und viele Zeitungsberichte folgten, beschloss ich mich einen Online-Shop zu eröffnen, was neben meiner Arbeit als Kommunikationsdesignerin zeitintensiv war. Dann wuchs die Nachfrage nach weiteren Produkten, wie z.B. Taschen und Postkarten. Ich fühle mich sehr geehrt, dass die Touristinfo erst vor Kurzem angefragt hat und jetzt Frühstücksbrettchen aus der Serie anbietet.

Was hast du für die Zukunft geplant?

Ich erweitere die grafische »wisi bada« Serie: das Opelbad kam z. B. als sechstes Motiv neu hinzu. Außerdem arbeite ich an Kunstwerken, die ich rein malerisch umsetze. Mein letztes Werk »Neoplume« zeigt einen Halsbandsittich. Das großformatige Bild hat nach Veröffentlichung schnell ein neues Zuhause gefunden. Auf Instagram und meiner Webseite gibt es regelmäßig Updates zu neuen Werken.

Bildnachweis: Astrid Roussel, Gabriela Fleck, Mohammed Nashwan